|
Stoppt
Gemeinde den Umbau der B 8? |
|
Mehrheit im Hasselbacher Rat ist gegen
Linksabbiegerspuren im Dorf Immer wieder kommt es zu Verkehrsunfällen
auf der B 8 in Hasselbach. Eine kleine Baumaßnahme in
der Ortsdurchfahrt könnte für mehr Sicherheit sorgen. Doch nicht jeder im
Dorf will diese Lösung. HASSELBACH. Mit zwei Linksabbiegerspuren
auf der B 8 will der Koblenzer Landesbetrieb Mobilität (LBM) die
Verkehrssicherheit in Hasselbach verbessern. Die Pläne drohen jedoch zu
scheitern, da eine Mehrheit des Ortsgemeinderats den Umbau derzeit ablehnt.
Der Rat fordert die Umsetzung einer größeren und teureren Variante, um den
Verkehrsfluss auf der Bundesstraße nachhaltig zu verbessern. Doch dafür gibt
es momentan kein Geld. Unfälle an der Einmündung Bereits seit Jahren ist die Ortsdurchfahrt
von Hasselbach eine Unfallhäufungsstelle. Besonders an den Einmündungen der
B 8 zur K 24 kracht es immer wieder - sowohl
in Fahrtrichtung Werkhausen als auch in Richtung Forstmehren. Alleine im
vergangenen Jahr gab es dort zwölf Unfälle, obwohl die K 24 sogar
zeitweilig gesperrt war. "Außerdem melden sich immer wieder Anlieger bei
uns, die von Beinahe-Unfällen berichten", sagt
Ursula Gerhartz-Path vom LBM. Diese gefährliche Stelle
zu entschärfen, ist das Hauptanliegen des Landesbetriebs. Doch darüber hinaus gibt es ein weiteres
Problem: Weil Hasselbach in einem Tal liegt, quälen sich täglich schwere
Lastzüge den Berg in Richtung Weyerbusch bzw. Rettersen hinauf und ziehen
Autoschlangen hinter sich her. Schon seit Jahrzehnten wird deshalb eine
Ortsumgehung für Hasselbach in Form einer Talbrücke gefordert -
bislang ohne Erfolg. Außerhalb der Ortslage konnte das Problem in
Fahrtrichtung Rettersen durch einen dreispurigen Ausbau zumindest gemindert
werden. Eine weitere Spur in der "Eierkurve" (Fahrtrichtung
Weyerbusch) ist ebenfalls bereits beschlossen. Problematisch bleibt dabei
jedoch die Ortsdurchfahrt von Hasselbach. Da in puncto Talbrücke lange Zeit keine
Fortschritte erzielt wurden, befasste sich der LBM -
auf Wunsch der Ortsgemeinde - im vergangenen Jahr mit
Alternativen. Die günstigste Variante sieht den erwähnten Bau der
Linksabbiegerspuren vor und kostet etwa 700 000 Euro. Bei der teuersten
Alternative würde die B 8 in der Ortslage begradigt. Die Straße müsste
dann über das Gelände eines landwirtschaftlichen Hofs führen, der folglich
abgerissen würde. Gesamtkosten: rund 2,5 Millionen Euro. Während nun der Hasselbacher
Ortsgemeinderat entweder die Talbrücke oder die Begradigung fordert, möchte
der LBM zunächst die Linksabbiegerspuren bauen. Zum einen, weil dann zügig
mit dem Umbau der Straße begonnen werden könnte. Zum anderen, weil die
Talbrücke in diesem Fall als langfristiges Ziel erhalten bliebe. Mit der
Umsetzung der teuren Begradigung in der Ortsdurchfahrt wäre sie dagegen
vermutlich endgültig vom Tisch. Höfer für Lösung des LBM Neben dem LBM macht sich auch die
Verbandsgemeinde Altenkirchen für die Linksabbiegerspuren in Haselbach stark.
"Jede noch so kleine Verbesserung auf der B 8 hilft uns
weiter", sagt Bürgermeister Heijo Höfer. Dass der LBM nun eine schnelle
und günstige Lösung für Hasselbach anbiete, sollte laut Höfer genutzt werden.
"Die Talbrücke ist damit ja nicht gestorben." Seit Verkehrsminister
Hendrik Hering eine Verbesserung der Ost-West-Verbindung im Kreis ins Auge gefasst habe, sei er
diesbezüglich wieder optimistischer. Derweil scheinen die Fronten aktuell
verhärtet. Obwohl die Linksabbiegerspuren die Verkehrssicherheit in
Hasselbach sicherlich verbessern würden, glaubt Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Staats nicht an eine entsprechende Mehrheit im Rat.
Und gegen den Willen der Hasselbacher dürfte der Bau kaum umzusetzen sein, da
mindestens zwei Grundstücksbesitzer enteignet werden müssten -
und das kann wiederum Jahre dauern. Thorsten Ferdinand
|