Manche mögen es "dick" bei den Pferden

Liebhaber und Züchter von Kaltblütern im Kreis treffen sich einmal im Monat zum Stammtisch

KREISGEBIET. Die Schweren sind ihr Hobby, ihr Ein- und Alles. Es geht um Pferde der Rasse Kaltblut. Jeden ersten Mittwoch im Monat findet in Forstmehren im Mehrbach-stübchen ein Kaltblutstammtisch statt. Die Pferdeenthusiasten aus dem Kreis Altenkirchen und dem benachbarten Rhein-Sieg-Kreis kommen hier zusammen.

Im Mittelpunkt der Treffen steht natürlich das Kaltblutpferd, insbesondere das Rheinisch-Deutsche Kaltblut. Die beim Stammtisch versammelten Züchter und Halter der imposanten Pferde tauschen untereinander Erfahrungen aus, vermitteln Tipps oder erwerben durch Vorträge praxisorientiertes Wissen.

Vor 50 Jahren wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen, einen Kaltblutstammtisch ins Leben zu rufen, so die Ziegenhainer Züchterin Iris Gutacker. Damals gab es noch reichlich Arbeitspferde in der Land- und Forstwirtschaft. Sie gehörten zum ländlichen Alltag wie heute der 120 PS-Traktor. Mit dem Ende der 60er Jahre ging es mit dem Einsatz von Arbeitspferden dann zu Ende, und Ende der 70er Jahre standen die schweren Pferderassen vor dem Aussterben.

Inzwischen, so Iris Gut-acker, sei diese Gefahr nicht mehr akut. Dennoch gelten die meisten der in Deutschland und in Europa gezüchteten Kaltblutrassen als gefährdet. Die EU und die meisten Bundesländer gewährten daher Prämien für den Erhalt. Diese Prämien allein bewirken allerdings eher wenig. Die Züchter sehen den Erhalt ihrer Kaltblutpferde heute als Passion. Die Züchter verbindet die Begeisterung zu den "Dicken", denen sie viele Stunden des Tages widmen.

Auf dem Betrieb von Iris Gutacker gab es jetzt einen Einführungskurs über die fachliche Bewertung von Kaltblütern. Hierbei sollten den Liebhabern der Rasse Grundkenntnisse über die Beurteilung von Körper und Gangart vermittelt werden. Vortragsleiter Dr. Reinhard Scharnhölz vermittelte sein Wissen am lebenden Pferd. Zu fünf verschiedenen Tieren,drei Stuten und einem Hengst, gab er Bewertungen ab und erläuterte die Kriterien für die Einschätzung der Qualität.    (wwa)

 

http://rhein-zeitung.de/06/07/05/HA/00000001.html
05.07.2006 © RZ-Online (www)
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