Die Geschichte der Bundesstraße 8

 

 

Elisabeth Bahlo (Forstmehren) fragt nach der Geschichte der Bundesstraße 8, die, quer durch den Westerwald, schon in alter Zeit eine bedeutende Handelsstraße gewesen sein soll.

Dank der Hilfe des Landschaftsmuseums Westerwald in Hachenburg ist zumindest der Versuch einer Antwort möglich: Der Verkehr der Frühzeit nahm oft Umwege über die Höhenzüge der kargen Mittelgebirge in Kauf, um feuchte Strecken durch sumpfige, oft von Hochwasser überflutete Täler zu umgehen. Dazu gehört auch die "Hohe Straße" (die heutige Bundesstraße 8) als Verbindung von Köln mit Limburg-Frankfurt, daher auch "Kölnische Straße" oder "Köln-Frankfurter-Straße" genannt. Schon um 1750 ging eine Postlinie von Frankfurt über Wetzlar-Limburg-Hachenburg-Altenkir-chen-Weyerbusch-Köln wöchentlich drei Mal. Ein Hindernis im Winter war der Schnee. Anderen Quellen zufolge begann die früheste, den Westerwald überquerende Hauptpostlinie, die von Köln nach Frankfurt, 1816 in Emmerich/Niederrhein. Sie erreichte nach zwei Tagen Frankfurt. Sie wurde auch "Mauspfad" genannt (abgeleitet von Maut = Zoll), und war bis zum Bau der Autobahn A3 eine der wichtigsten Fernverbindungen im deutschen Straßennetz. Bei Prof. Hellmuth Gensicke ist in der "Landesgeschichte des Westerwaldes" (Wiesbaden 1958) zu lesen: Von frühesten Zeiten her durchzogen bedeutende Fernstraßen den Westerwald und verliehen ihm den Charakter einer Durchgangslandschaft ... Nicht die engen ... gewundenen Täler von Sieg und Lahn waren die alten Völker- und Heerstraßen. Bis tief ins 13. Jahrhundert blieben die Fernstraßen ausgesprochene Höhenwege. Erst nordwestlich bei Hohenborn entspricht sie dem heutigen Zug, den sie ostwärts der Poststraße über Freilingen auf den Höhen umzog.    (uk)

 

 

 

 

http://rhein-zeitung.de/05/02/11/Z/00000014.html
11.02.2005 © RZ-Online (www)

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