Erst gab es Fragen, dann Nikolaustüte

 

 

In Forstmehren sahen die Kinder das Puppenspiel "Die Dumme Kuh"

Mit einem Theaterstück Kinder zum Lernen motivieren: Das war die Intention von Helmut Vollmer bei seiner Arbeit in Forstmehren. Erste Erfolge waren schon kurze Zeit später feststellbar...

FORSTMEHREN. "Wie heißt der Bach, der durch Forstmehren fließt?", fragte Kaspar. "Coca Cola", antwortete der Fuchs. Schallendes Gelächter der Kinder. Sie sahen im Forstmehrener "Mehrbachstübchen" das Puppenspiel "Die dumme Kuh", von Helmut Vollmer. Selbstverständlich kam auch der Nikolaus und brachte für alle Tüten mit Leckereien, so, wie es der Ortsbürgermeister Erhard Burmester in seiner Begrüßungsrede angekündigt hatte.

Der König von Deutschland macht sich Sorgen um seine Untertanen, denn sie werden immer dümmer. Kaspar schlägt vor, schlaue Fragen aufzuschreiben, um in einem Test herauszubekommen, wer der Klügste ist. Die Kuh Vakkaline nimmt auch am Test teil und büffelt fleißig. "Du bist ja viel zu blöd, das kapierst du ja überhaupt nicht", spottet der Fuchs, als er sie sieht. Doch Vakkaline lässt sich nicht beirren.

Etwas später trifft der Fuchs den Teufel, der ihm empfiehlt, die vorbereiteten Fragen von Kaspar zu klauen. Mit Begeisterung nimmt er den Vorschlag an, allerdings verwechselt er die Fragen, als er sie heimlich aus Kaspars Tasche zieht. Es waren Fragen zu Kochrezepten. Das sollte sich bitter rächen...

Doch keine Geschichte ohne glücklichen Ausgang. Der Fuchs gesteht reumütig seine Tat und bekommt daher auch, ob seiner Einsicht, eine Tüte vom Nikolaus.

Natürlich bedachte der Nikolaus auch die Kinder im "Mehrbachstübchen", die gespannt der Geschichte gelauscht hatten, mit süßem Naschwerk. Nach anfänglichem Zögern auf die Frage, wer denn ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen könne, kamen nach und nach überraschend viele Kinder zum Nikolaus. Besonders mutig war die zweijährige Alexandra, die zusammen mit ihrer Mutter ein Lied sang.

"Stimmt das, Kinder?", fragte Kaspar immer wieder. "Jaaa", tönte es ihm vom jungen Publikum entgegen. Nicht nur, dass die Kinder im spannenden Verlauf der Geschichte mitfieberten, sie wurden durch Kaspar mit in das Geschehen einbezogen.

Kaspar fragte bei den Antworten von Fuchs und Kuh immer wieder die junge Zuhörerschaft, ob die Antwort auch richtig sei. Selbst für die Erwachsenen gab es kleine eingebaute Gags wie "Ich heiße Teufel." "Doch nicht der Ministerpräsident von Baden- Württemberg?"

"Ich wollte mit dem selbstgeschriebenen Theaterstück die Kinder auf der pädagogischen Ebene ansprechen, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern unterschwellig zum Lernen motivieren", erklärt Helmut Vollmer hinsichtlich seiner Intention. Erste hoffnungsvolle Früchte seiner Arbeit erntete er prompt am nächsten Tag: Ein achtjähriges Mädchen brachte ihm ein selbstgeschriebenes Theaterstück über einen Maibaum vorbei.

Vollmer baute das Theater und die Kulissen selbst. Die Puppenspieler waren allesamt Amteure, "aber mit Herz dabei", bekundet Vollmer. Es spielten: Ingrid Marenbach (Teufel), Volker Marenbach (König), Carla Müller (Kuh), Elisabeth Bahlo (Fuchs) und Helmut Vollmer (Kaspar). Ernst Bahlo kümmerte sich um die Technik. Bei den Bühnenumbauarbeiten gab es musikalische Einlagen von Thomas Kagemann (Geige) und Lea Pfeffermann (Flöte). René Knur

 

 

 

http://rhein-zeitung.de/04/12/18/HA/00000183.html
18.12.2004 © RZ-Online (www)

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