Singen ist modern und verbindet
MGV "Sängerlust" Forstmehren besteht seit 85 Jahren - Festabend

Von Christian Hof

FORSTMEHREN 85 Jahre MGV "Sängerlust" Forstmehren - dies war der Anlaß zum großen Sängerfest in Kircheib am Wochenende.

Beim Festabend am Samstag gratulierten viele befreundete Chöre. Zunächst jedoch ergriff der Vorsitzende des MGV "Sängerlust" Forstmehren, Karl-Heinrich Bellersheim, das Wort. Er verwies auf die lange Zeit, auf die der Chor nun zurückblicken kann sowie auf die vielen Volks-, Trink- und Kunstlieder, die zur eigenen Freude und zur Freude unzähliger Zuhörer dargebracht wurden. Wenn auch der Chorgesang scheinbar nicht mehr in Mode sei, so habe man durch den gemeinsamen Chorleiter Matthias Becker zusammen mit dem MGV 1880 Altenkirchen neue Impulse erhalten.

Bellersheim richtete einen Appell an den Nachwuchs und betonte, wie modern, wie multikulturell, wie verbindend und wie europäisch das Singen sein kann. Er dankte dem Schirmherrn Dr. Helmhold Schneider, ebenso dem ehemaligen Ehrendirigenten Gustav Winhold für dessen immense Verdienste um den Chor.

Schneider würdigte den großen Einsatz all derer, die sich in den 85 Jahren um den Chor verdient gemacht haben. Neben der Wirkung nach außen, der Erhaltung heimatlichen Kulturguts, hob Schneider auch besonders die Wirkung nach innen hervor, die das Vereins- und Sängerdasein mit sich bringe: die Erhaltung des Wir-Gefühls und das Knüpfen von Freundschaften. Auch vor dem Hintergrund der globalen Öffnung sei es wichtig, die Wurzeln und das Heimatgefühl zu behalten.

Dann stand die Musik im Mittelpunkt. Der MGV Forstmehren brachte zusammen mit dem MGV 1880 Altenkirchen unter der Leitung von Matthias Becker das flotte, einem Spiritual ähnliche Lied "Höre mein Rufen" zu Gehör, wonach sich die beiden Chöre mit dem MGV Lautzert zu einem imposanten "Unser täglich Brot" vereinigten.

Der Frauenchor Lautzert (Leitung: Uta Becker) intonierte unter anderem die "Glocken der Heimat" und den "Wäller Wind". Der Gesangverein "Fröhlichkeit" Rott und der Cäcilienchor Oberlahr stellten unter dem gemeinsamen Dirigat von Jurek Kaczmarczyk mit dem "Schifferlied" von Friedrich Silcher ihr musikalisches Niveau unter Beweis.

Der MGV "Sängerkreis" Ottersbach (Leitung: Heinz Wagner) sorgte mit seinen gekonnten Darbietungen für einen harmonischen Ausklang des vokalen Teils des Abends.

Rhein-Zeitung vom 18.05.1998