Ponys auf die Straße getrieben
Bilanz in Forstmehren: Ein totes Tier, zwei verletzte und Sachschaden
FORSTMEHREN "Das ist mit voller Absicht geschehen". Christine Kreuzer ist empört und traurig: "Jemand hat das Gatter aufgemacht und die Pferde `rausgetrieben." Bilanz dieses "Scherzes": Ein Verkehrsunfall, bei dem ein Pferd ums Leben kam und zwei weitere verletzt wurden.

Kurz vor sieben Uhr gestern morgen passierte es. Ein Klein-Lkw, der gerade auf der L 267 nach Schürdt unterwegs war, fuhr zwei der Pferde an. "Ich bin mir sicher, daß die Tiere dort hin getrieben wurden, denn Island-Ponys sind Herdentiere, freiwillig hätten sie sich nie von den anderen getrennt", war sich Christine Kreuzer gestern sicher.

Seit etwa drei Jahren besitzt sie ihre 14 Pferde und weiß, wie die Tiere sich verhalten. Hin und wieder, so erklärt sie, komme es vor, daß eines der Ponys "ausbüxe": "Doch dann grasen sie friedlich neben der Koppel weiter", sagt die Forstmehrenerin.

Schon kurz vor 3 Uhr rief ein Autofahrer die Polizei in Altenkirchen an, und berichtete von den freilaufenden Pferden. Als die Beamten allerdings an der bezeichneten Stelle eintrafen, war von den Vierbeinern keine Spur zu sehen. Folglich ließ man die Sache auf sich beruhen.

Ein Indiz, das den Verdacht, daß die Pferde vorsätzlich auf die Straße getrieben wurden, erhärtet, findet sich direkt am Gatter. Christine Wagner zeigt auf ein paar verbeulte Bierbüchsen im Gras. "Die lagen gestern noch nicht da", erklärt sie. "Darüber hinaus habe ich noch zwei leere Schnapsflaschen auf der Weide gefunden."

Trotz aller Trauer ist Christine Kreuzer froh, daß es kein Mensch verletzt wurde, "Man stelle sich vor", sagt sie, "wenn ein Kleinwagen in eines der Tiere gefahren wäre."

2000 Mark Belohnung hat eine befreundete Familie jetzt für Hinweise ausgesetzt. "Wir glauben, daß vielleicht jemand etwas gesehen hat und wir so den Tätern das Handwerk legen können." (lel)

Rhein-Zeitung vom 14.11.1997